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12. Neujahrskonzert - Musik überwindet alle Grenzen

Die Sinfonietta Aller-Weser reißt das Publikum in der Stadthalle mit

Am Sonntag, den 18. Februar fand das 12. Neujahrskonzert mit der Sinfonietta Aller-Weser in der Verdener Stadthalle statt. Dieses Konzert war ein tolles Erlebnis.

Susanne Ehrlich schrieb dazu in den Verdener Nachrichten:

Beste Stimmung auf allen Seiten: Das Publikum in der vollbesetzten Verdener Stadthalle und die Organisatoren vom Trägerverein Verdener Kulturflügel ließen sich vom Neujahrskonzert der Sinfonietta Aller-Weser mitreißen und begeistern, und das Orchester so wie sein Leiter Karsten Dehning-Busse zeigten sich hoch erfreut über die enthusiastische Aufnahme beim Verdener Publikum.

Bereits im Jahr 2020 hatten die Musikerinnen und Musiker aus der Region zwischen Hannover und Oldenburg eine tolle Visitenkarte abgegeben. Und auch in diesem Jahr stand die Freude an der gemeinsamen Musikkultur Europas im Vordergrund: Mit Werken von Edward Elgar, Johannes Brahms, Edvard Grieg, Jean Sibelius und Georges Bizet erlebte das Publikum einen hochkarätigen Querschnitt durch die Meisterwerke der europäischen Romantik.

Mit dem ersten Marsch aus "Pomp and Circumstance" op.39 von Edward Elgar entstand auf Anhieb gute Laune im Publikum, viele Füße klopften leise den Marsch-Takt mit, und so manche Zuhörer machten sich den Spaß, ganz verstohlen die ausgelassenen Auf- und Abbewegungen der "Last Night of the Proms" anzudeuten. Mit über 50 Musizierenden, einer vollen Blechbläserbesetzung mit drei Posaunen, mit Harfe und gleich vier Schlagwerkern war an diesem Abend alles möglich.

In der "Peer-Gynt-Suite Nr.1" op.56 zog nun die mystische Stimmung norwegischer Volks- und Feenmärchen durch den Saal. Henrik Ibsens tragischer Held und seine Abenteuer wurden zuvor von Schlagwerker Christian Sander vorgestellt, so dass das Publikum zum Hörgenussgleich ein Kopfkino mitgeliefert bekam. Der romantische Klangzauber der Morgenstimmung mit bestens präsentierten Holzbläsersoli, die tiefe, unmittelbar nachempfindbare Trauer über "Ases Tod" und der verführerische "Tanz der Anitra" standen vor dem Publikum wie gemalt, und mit großartiger Klangpower und bester Geschlossenheit meisterte die Sinfonietta all die Turbulenzen, die die huschenden und keifenden Trolle in der "Halle des Bergkönigs" anrichteten.

Mit Brahms '"Variationen über ein Thema von Haydn" op. 56a, von einer kurzen Werk-Einführung durch Flötistin Petra Roloff eingeleitet, konnte das Publikum nun die Kompositionskunst des Großmeisters der Romantik in all ihren Facetten erleben: Der wunderschöne Choralsatz und die acht so unterschiedlichen Variationen waren einfühlsam und lebendig musiziert und boten ein reiches Spektrum an Stimmungen und Klangfarben. Mit Klangpracht und Leuchtkraft griff das Finale das wohlbekannte Thema noch einmal auf; begeistert und angeregt ging das Publikum danach in die Pause.

Mit der "Karelia-Suite" von Jean Sibelius verweilten die Zuhörerinnen und Zuhörer danach noch in Skandinavien. Dem mit tonmalerischen Bildern randvoll gepackten "Intermezzo" folgte die hymnisch-festliche "Ballade", die in einem wunderschöngestalteten, gesanglichen Saxofon-Solo des vielseitigen Verdener Musikers Justus Wahlers gipfelte. In der "Alla Marcia" schließlich kam das gesamte große Schlagwerk in Reihen von stürmischen Wirbeln zur Geltung; die Bläser, begonnen mit eindringlichen Piccolo-Fanfaren, bliesen zum Sturm, und wieder lief auf der Bühne ein ganzer turbulenter Film ab.

"Erst Flop, dann topp" fasste Flötistin Birgit Melsheimer die Geschichte der "Arlésienne-Suiten" von Georges Bizet zusammen: Als Bühnenmusik zu Daudets gleichnamiger Tragödie komponiert, sei das Werk, das drei Jahre vor "Carmen" entstand, durchgefallen. Als Bizet, der das Werk nicht aufgeben wollte, Jahre später eine viersätzige Suite daraus zusammenstellte, sei diese sofort in der Musikwelt eingeschlagen. Diese erste der beiden Suiten war im Verdener Neujahrskonzert 2020 erklungen; nun folgte die Fortsetzung mit einer weiteren viersätzigen Suite. Mit Kastagnetten mimender Percussion und Bolero-artig auftrumpfendem Rhythmus entfaltete sich ein lebendiges Geschehen von Melancholie und Leidenschaft. Hinreißend schön gelang die solistische Kantilene zu Beginn des dritten Satzes mit Eva Pressl (Harfe) und der Verdener Musikerin Sandra Bysäth (Flöte). Zum grandiosen Finale wurde der vierte Satz, in dem Bizet am Ende die beiden Hauptthemen übereinanderschichtet, der vom ersten bis zum letzten Ton ein kompositorisches Meisterstück ist, und der das Publikum in der Stadthalle ganz aus dem Häuschen geraten ließ.

Nicht so berühmt wie der "Marsch Nr.1", aber sicher ebenso schön ist der "Marsch Nr.4" aus "Pomp and Circumstance", und auch er machte seinem Namen alle Ehre. Mit vierfacher Schlagwerkpower und toller Energie endete das großartige Konzert so prächtig, wie es begonnen hatte.

Als Dank für den nicht enden wollenden Beifall des Publikums gab es als Zugabe den "Schlittschuhläufer-Walzer" von Émile Waldteufel und einen guten Rat von Dirigent Dehning-Busse: "Lassen Sie sich im neuen Jahr nicht aufs Glatteis führen - und wenn doch, tanzen Sie einen Walzer darauf."

Ein solches Konzert ist nur durch die großzügige Unterstützung von Sponsoren durchführbar. "Wir sind dankbar", sagt Anja König vom Trägerverein, "dass die Blankenagel GmbH, die Stiftung der Kreissparkasse, der Landschaftsverband Stade und auch Stadt und Landkreis Verden die Durchführung unseres Neujahrskonzert unterstützt haben".

Fabian Bley, Dr. Beate Patolla, Anja König, Elke Müller und Rüdiger Blankenagel (v.l.) freuen sich auf das 12. Neujahrskonzert des Trägervereins Verdener Kulturflügel mit der Sinfonietta Aller-Weser

Dr. Beate Patolla von der Stiftung der KSK freut sich darüber, dass mit dieser Veranstaltung hochkarätige, klassische Musik einem breiten Publikum zugänglich gemacht wird. "Der Verein Verdener Kulturflügel e. V. leistet mit der Organisation des traditionellen Neujahrskonzertes in der Stadthalle Verden ein Kulturerlebnis für Jedermann", so Patolla, "das ist ein Projekt, das im Landkreis Verden spürbar etwas bewegt und von besonderer Bedeutung ist."


Der Kulturbeirat des Trägervereins Verdener Kulturflügel e.V. ist zur Zeit dabei, weitere Veranstaltungen zu planen. Falls Sie Lust haben, dabei mitzuarbeiten, so schicken Sie doch eine E-mail an info@kulturfluegel-verden.de, dann laden wir Sie zu unserer nächsten Sitzung ein.